Liebe Eltern! Vorgestern erhielt ich Eure Karte 7.Apr.1946
vom 10.Febr. Es hat mich gefreut mal wieder einige Zeilen
von Euch zu erhalten. Und aus allen Karten kann ich so
einigermaßen schießen, daß es Euch noch einigermaßen gut geht.
Meine Sachen von Onkel Hugo habt Ihr auch. Das ist gut. Nur mit dem
Wiedersehen Ende März ist es nichts geworden. Jetzt hoffen wir, daß in etwa
zwei Monaten die Arbeit hier fertig ist, und daß wir dann entlassen
werden. Aber sicher ist nichts. Dem jetzigen Rektor Brodnick danke
ich für seine Grüsse. Grüßt auch bitte Onkel Hugo und alle anderen
in Berge u.s.w. Ihr könnt doch sicher jetzt Briefe schreiben. Dann
schreibt mir doch mal mehr und wie es Euch geht und wie
denn eigentlich die Verhältnisse dort sind. Wie vor allem die Aus-
sichten für Ärzte sind. Wenn es geht, könnt Ihr schon Beziehungen
Anknüpfen. Über meine Verhältnisse kann ich nichts schreiben.
Ich freue mich des schönen Sonntags und des herrlichen Wetters. Heu-
te morgen war ich im Gottesdienst, wo ich den päpstlichen Brief vom
Januar hörte. - Wir wollen Gott danken und für einander beten.
Gesundheitlich geht es mir gut. Dasselbe hoffe ich auch von Euch.
Es grüßt Euch herzlichst Euer immer an Euch denkende Franz.
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