Ski-Urlaub mit Wolfgang
Wolfgang sagte Zauchensee, und ich ließ mir Infos kommen. Im
Gästeverzeichnis suchte ich die beiden günstigsten Übernachtungen mit
der geringsten Bettenzahl heraus und fand eine für 22/6 Pers und eine
für 25 € mit 4 Pers. Beide schrieb ich an, von 22 bekam ich eine
Absage, weil besetzt und 25 schrieb, dass wir aber erst am Sonntag
kommen könnten. Das war uns sehr recht, denn so konnte ich am Samstag
noch bei den Kindern arbeiten und bekam 100 €. Abends um 19:39 fuhr
ich mit dem Zug nach Paderborn. Wie gut, dass ich meinen Koffer und
Ski schon am letzten WE mit dem Auto nach PB gebracht hatte. W stand
am Zug. Es war bitter kalt, Ihr werdet Euch erinnern, wir hatten -22
Grad und ich hatte gar keine Lust zum Ski bei solcher Kälte.
In den letzten Wochen hatten wir kaum Zeit miteinander verbracht, so
dass wir die Stunden im Auto gut mit Erzählen verbracht haben und
Musik und Hör-CD-s nicht zum Einsatz kamen.
Unterwegs machten wir einen längeren Halt um uns Ingolstadt anzusehen.
Ein kleines Altstädtchen, in dem es noch einiges zu sehen gibt, wenn
wir mal mit den Rädern unterwegs sind, denn auf der anderen Flussseite
gibt es eine Festungsanlage, in der 1992 eine Bundesgartenschau war.
So kamen wir dann im Dunkeln an, und W brachte uns mit traumhafter
Sicherheit ans Ziel, denn sein Navi gab den Geist auf, meins ist in
Ungarn in meinem Auto.
So kamen wir im Haus Erika an und der erste Eindruck war:
Inneneinrichtung Jahrgang 1950 Eigenbau, Dusche in der Zimmerecke -
eine Zumutung. Aber das wurde durch eine sehr nette Gastfreundschaft
und ein Schweizer Mit-Gästepaar wett gemacht.
Diesmal hatte ich mehr Zeit zum Orientieren. Dass wir mit dem Skibus
20 min fahren müssen, macht mir gar nichts- im Gegenteil, wir fahren
durch winterliche Traumlandschaft, vorbei an Häusern, auf denen etwa
80-100 cm Schneelast liegen, eingefrorenen Bächen, Waldstücken und an
den Straßenrändern sieht man die Spuren der Fräsen. Der ganze Schnee
wird wegtransportiert, denn in den engen, verwinkelten Straßen ist
kein Platz dafür.
Eine super Idee waren die Ohren-Schützer, die ich unter der Mütze
trage, denn ich habe bei Wind immer so an den Ohren gefroren. Der
alpine Ski ist ja mit seiner aufwändigen Kleidung ziemlich lästig und
ich bekomme meine Siefel nur selten ohne Hilfe an und zu. An der
Bushaltestelle ist eine sehr große Pfarrkirche mit Klosteranlage,
wunderschon, und am Zwiebelturm eine große Uhr. An dem kleinen
Skigebiet fahren wir vorbei und kommen dann nach Zauchensee. Das hat
eine ganz besondere, wunderschöne Anlage. Man geht durch eine
weitläufige Einkaufspassage hindurch und wenn man nach oben sieht,
sieht man in einem riesigen Glastrichter den Schnee. Unten gibt es 5
Liegen aus Stein, die beheizt sind und die ich beim Ausprobieren, da
ich tüchtig durchfroren war, als so angenehm empfunden habe, dass W
mich wecken musste.
Nur am ersten Tag hatten wir klirrende Kälte und Sonne, danach nur
noch Kälte und ziemlich schlechte Sicht, am dritten sogar Schnee. Und
wir kamen auch wieder an die Stelle, an der einem die Nase abfriert,
so kalt ist es ben auf 2500 m Höhe. Ich fand keine rechte Freude,
denn irgendwas stimmte nicht mitdem einen Ski, beim Schuss flatterte
er herum, der stoppte so, dass ich das Gefühl hatte nach vorn zu
fliegen und W machte einen Service aus, wo wir ihn neu wachsen lassen
wollten, was aber keinen Sinn mehr machte, denn der Ski war
gebrochen, wahrscheinich bei meinem Sturz im letzten Jahr. Neue Ski
kosten zwischen 300 und 900 € aufwärts und so war ich glücklich, dass
ich einen gebrauchten für 120€ bekam: weinrot – aber was soll´s ich
will ja kein Schaulaufen, sondern noch einige Jahre Ski-Spass haben.
Wir genießen auch immer wieder die wunderschöne Landschaft, die
Bewegung an der Luft, die vielen Leute, denen man stundenlang zusehen
könnte, und haben eine besondere Hütte mit einem Glasanbau gefunden,
in der es nicht so wiederlich feuchtwarm, sondern sehr angenehm kühl
ist, mit direktem Blick auf die Startstelle meiner Lieblingspiste,
der roten 7. Der Wind war am 3. Tag dann so stark, dass einige Lifte
und auch unsere Hauptgondel geschlossen wurden. Dabei war Schneefaall
und die Temperatur plötzlich nur noch 3 Grad. Da hörten wir dann auch
gegen 14 Uhr auf, denn ansonsten fahren wir ja immer bis zum Schluss.
Ab 16 Uhr arbeiten die Raupen und man kann dann nch 2x ein Stückchen
auf dem gerade gewalzten Stecken tun:herrlich!
Wir gehen immer duch eine kleine Gasse, die aber heute gesperrt war,
wir dachten, nur für Autos, aber als wir gerade hindurch waren, wurde
uns klar, warum: mit lautem Gepolter kam eine Schneelawine vom Dach,
genau dort, wo wir gerade gegangen waren.
Unsere Schweizer Gäste aus dem Nebenzimmer laufen Langlauf und wir
werden heute Abend gemeinsam essen gehen. Bisher haben wir uns gut
mit Makkaroni und Tomatensoße, gebatenen Makkaroni mit Ei und gestern
mit Käsestullen versorgt. Wie bei Evi, gibt es dann noch eine
Obstmahlzeit mit -leider- sauren Apfelsinen.
Übrigens staune ich über Wolfgang. Er kümmert sich sehr um mich und
wir verbringen eine lustige Zeit. Ach, und ich habe das
Romme-Cup-Reisespiel von Gitti mit. Wir haben drei
aufeinanderfolgenden Abenden jeweils 3 Spiele gespielt, denn immer
brauchten wir 3 Runden, damit der Tagessieger fest stand und am 3.
Abend stand es 1:1, also ging es um den Sieg. Den hat dann W davon
getragen und ich hatte nur noch eine 2, und dabei fast aussichtslose
Karten gehabt.
Gestern konnten wir nicht spielen, W ist eingeschlafen. Er erholt
sich sehr gut, denn wegen der Arbeit kann er abends nicht abschalten
und in der davorliegenden Woche gab es einen Ski-Urlaub, wo viel
gefeiert wurde.
Natürlich beschäftigt mich früh morgens auch immer der Prozess, aber
es geht mir immer gut dabei.
Heute, am Donnerstag, wollen wir mal um 7:30 frühstücken und früher
auf der Piste sein. Es hat aufgehört zu schneien. Ca. 40 cm Schnee
sind gefallen und ich habe einigen Leuten beim Fräsen zugesehen. Es
ist schon beeindruckend.
Die neuen Skihaben sich bewährt, obwohl ich mit ihnen erst einmal
gestürzt bin. Endlich kam auch die Sonne wieder und es machte so
richtig Spaß. Abends waren wir mit den Schweizern essen und sie haben
uns von ihren Reisen mit Rolhotel erzählt. Ich denke, ich könnte das
nicht, immer mit anderen so intensiv zusammen zu sein.
Am letzten Ski-Tag haben wir uns die andere Seite der Autobahn
angesehen, aber am Nachmittag hatte ich keine Freude mehr, es
schneite, die Sicht war nicht gut und ich musste dauernd an den
bevorstehenden Prozesstermin denken... Irgendwann wird das ein Ende
haben.
12. Februar 2012 08.17 - 14. Februar 2012 16.23
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