1200 - ?.?.?
Ritter Dietrich
von Soest genannt von Honrode
Trauung mit Kunigunde von Rüdenberg
Kinder Thiemo von Honrode
Dieser gehörte zu einer Familie, welche ursprünglich ein edelfreies
Geschlecht (Edelherren im Grafenrang) war und seit dem 12. Jh. dem
erzbischöflich-kölnischen Ministerialenkreis zu Soest (Beamte wie die
Vögte zu Soest, die Schultheißen zu Soest und auf dem Brunstein-Hof)
angehörte. Ihr Stammsitz in Soest, der nach dem Leitnamen Thiemo
sogenannte Thiemonenhof, war ein erzbischöfliches Lehen und Oberhof.
Auf diesem stand eine St. Peterskapelle (~1214, 1260). Schon 1014
hatte Tiemo, Vogt des Kölner Erzbischofs Heribert, (sozusagen von den
Grafen Haold als Gründerfamilie des Geseker Stiftes) die der
Erzdiözese Köln vom Geseker Stift übertragene Vogtei (Einschließlich
der Hochgerichtsbarkeit) über dessen Besitzungen zu Lehen erhalten
(im 13. Jh. befand sie sich im Besitz eines Zweiges der Herren von
Erwitte). 1229 bis 1263 wurde Dietrich von Honrode urkundlich genannt.
1230 war er Zeuge anläßlich einer Schenkung einer Hufe zu Brücke durch
den Grafen Gottfried von Arnsberg an das Kloster Oelinghausen. Die
Herren von Honrode besaßen auch die kleine kölnische Vogtei Lohne bei
Soest, die sich über bedeutende Besitzungen des Kölner Stiftes St.
Pantaleon erstreckte und dann an einen Zweig der Herren von
Plettenberg kam. Auch der (mit der niederen Gerichtsbarkeit
ausgestattete Hofgericht) Haupt- oder Oberhof in Berwicke, das 1288
mit den zugehörigen Kotten von einem Soester Bürger an das dortige
Patroklusstift verkauft wurde, hatte (nach A.K. Hömberg) nicht von
jeher einem Bürger, sondern einem ursprünglich edelfreien Geschlecht
gehört, vielleicht dem der Thiemonen zu Soest, da die wohl
ursprünglich zu diesem Hof gehörende Mühle in Berwicke 1256 Eigentum
des Dietrich von Soest genannt von Honrode war.
1236 war letzterer u.a. Bürge seines Vetters Thiemo von Soest genannt
von Friedhardskirchen, Schultheiß der Grundherrschaft des kölnischen
Domkapitels Overhagen bei Lippstadt, der seinem Grundherrn die Pacht
seit 4 Jahren schuldig geblieben und daher seines Schultenamtes
entsetzt und der Exkommunikation verfallen war.
1252 war er tecklenburgisch After-Lehnsherr des Hofes Alvoldinghausen,
der u.a. das Stiftungsgut des Dominikanerinnen Kloster Paradiese bei
Soest war. Tochter Kunigunde, trat 1280 in das Kloster Welver bei
Soest ein. Diesem Kloster hatte schon 1250 ihr Vater 2 Güter verkauft,
1256 die genannte Mühle in Berwicke geschenkt und 1253 den rechmäßigen
Erwerb der Fundationsgüter (von 1241) bezeugt.
Quelle Die Stelborner Klippen, Leander Schulte, 2012