13. Sonntag, d. 25.8.1946. Meine liebste Josi! Die herzlichsten Sonn-
tagsgrüße empfange von Deinem Franz. Gestern erhielt ich 2 Briefe von Dir, 29+30,
und einige Tage vorher Nr.28. Es freut mich jedesmal, wenn ich etwas
Neues von Dir erfahre. Herzlich Dank für Deine Briefe. Vor allem freut
mich, daß Du schon schwer am Arbeiten bist für unsere Zukunft
für unser Heim. Ach, wenn ich doch dabei sein könnte. Was man
hier neues hört, ist wenig berückend. In einem Monat etwa soll das
Depot aufgelöst werden. Hoffentlich bin ich auch dabei überflüssig. Als
Arzt muß ich immer bis ganz zuletzt da bleiben. Meine Mutter hat
mir auch geschrieben, ich solle ruhig aushalten bis zuletzt. Sonst geht es mir
noch ganz gut. - Was hast Du eigentlich an Deinem rechten Ohr? Frag mal den Arzt.
An Deinem Fuss wirst Du noch lange Schmerzen haben. So ein langer Spaziergang war
auch zu viel für den Fuss. Du nimmst Dir am besten eine elastische Binde und wickelst
den Fuss jeden morgen. Für die Mittelohrentzündung habe ich eine neue Behandlungsweise
gelesen und auch hier angewandt. Es klappt sehr gut. Aber vor allem mußt Du Wärme
zuführen. Hoffentlich bekommst Du Dein Ohr wieder in Ordnung. - Grüße mir
alle zu Hause recht herzlich. Daß Maria wieder anfangen kann, freut mich. Ich wünsche ihr
viel Glück. Ebenso Heinrich viel Glück in der Liebe. Deiner Mutter wünsche ich baldige
Genesung von ihrem Kranksein. Wie geht es ihr jetzt? Die allerherzlichsten Grüße von Deinem Franz.

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Blatt 1/1 von 1946.08.25 Brief Franz an Josi