Text von Sylvain
PADERBORN MEETS LE MANS : 24H AUF INLINERN IN DER PARTNERSTADT
Vor einem Jahr hatte ich eine tolle Idee: In Le Mans beim 24 Stunden
Inliner Fahren dabei sein. Warum nicht mit einer
''Städtepartnerschaftsmannschaft`` aus Paderborn und Le Mans?
Also habe ich alle meine Bekannten und
Freunde angesprochen, ob sie nicht Lust hätten, dieses
Abenteuer mit mir zu machen. Und prompt hatte ich 5 Paderborner
(Jan, Wolfgang, Andreas und Marcus plus Sebastian als Betreuer) und 5
Manceller (Eric, unseren Kapitän, Olivier, Pierre-Yves, Vincent und
die einzige Frau der Mannschaft Emmanuelle) gefunden, die zusammen
Teamgeist zeigen wollten und Interesse an dieser Mischmannschaft
hatten. Die Mannschaft heißt: Paderborn meets Le Mans.
Nicht alle können französisch oder deutsch, aber das sollte das
Prickelnde an der Sache werden! Kurz und knapp: wir waren am 1. Juli
2006 in Le Mans und wollten... ankommen. Unser Motto war: dabei (und
zusammen) sein ist alles! Dass wir als 383. von 600 Mannschaften
ankommen würden, hätten wir uns nie träumen lassen. Es war sehr
warm (ca. 30 Grad) und die Strecke ist nicht beschattet. Wir mussten
also in dieser Hitze fahren... Zum Glück wurde die Nacht kühler.
Aber der Sonntag wurde wieder wärmer...
Freitag 30. Juni 2006 5 Uhr früh: wir fahren nach
Düsseldorf, wo wir weiter mit dem Bus nach Le Mans fahren. Wir
haben per Zufall erfahren, dass 3 Mannschaften aus Düsseldorf
fahren und noch freie Plätze im Bus hatten. Wir haben uns
eingeschlichen...
8 Uhr früh: ab nach Le Mans. Claus aus Düsseldorf macht uns mit den
anderen Teilnehmern bekannt und es kann losgehen!
19 Uhr: Ankunft in Le Mans. Wir bauen die Zelte auf und schauen uns das
Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien an. Anschließend werden wir
freundlich durch unseren französischen Gastgeber bewirtet.
20 Uhr: Treffen mit Eric, dem Kapitän unserer Mannschaft. Er erklärt
uns alles und gibt uns unsere Startnummern.
22 Uhr: alle gehen schlafen
Samstag 1. Juli 2006 8 Uhr: wir stehen auf und bereiten uns
seelisch auf das kommende Wochenende vor.
10 Uhr: wir treffen uns mit Eric, mit dem wir die "Fahrerparade"
fahren werden.
Es handelt sich um eine Fahrt durch die Stadt Le Mans (dieses Jahr
leider verkürzt, da Le Mans eine Riesenbaustelle ist - die S-Bahn
wird gebaut). Alle dürfen mitfahren und wir sind so um die 16.000
Leute... Wir haben von der Stadt Le Mans Flaggen erhalten und wir
nehmen die französische und die deutsche mit. Wir werden oft
angesprochen und fotografiert.
11 Uhr: Start der Parade. Es ist sehr beeindruckend mit so vielen
Leuten zu fahren...
12 Uhr 30: Ende der Parade. Alle dürfen eine Runde auf der
legendären Bugatti Rennstrecke fahren. Hier werden wir also die
nächsten 2 Tage verbringen. Es sind schon 33 Grad... Die Strecke ist
sehr gut zu fahren, fängt aber mit dem Dunlop Anstieg an. Dieser ist
zwar nur 600m lang, aber ziemlich schwer. Wir kommen alle müde unter
der Dunlop Brücke an. Tolles Gefühl, hier als Manceller zu stehen...
13 Uhr: Jan erklärt sich bereit, die Qualifikation zu fahren. Er muss
300m mit 9 anderen Fahrern so schnell wie möglich fahren, um die
Startposition der Mannschaft zu bestimmen.
16 Uhr: Start. Der Start wird in der Tradition der Auto- und
Motorradrennen gemacht: die Fahrer auf einer Seite und die Inliner
auf der anderen Seite der Strecke. Die Fahrer laufen über die
Strecke, schnallen ihre Inliner so schnell wie möglich an und fahren
los!
Eric fährt als Erster. Wir haben uns entschlossen, jeweils eine Runde
von einem Deutschen und eine Runde von einem Franzosen fahren zu
lassen. So hat jeder die Möglichkeit, die Strecke besser kennen zu
lernen und auch seine Zeit zu erfahren. Das ist wichtig, da es sich
um ein Stabrennen handelt. Der wartende Läufer muss ungefähr
wissen, wann der Läufer ankommt, der gerade auf der Strecke fährt,
um keine unnötige Zeit in der Hitze zu stehen. Die Zeiten werden von
Sebastian gestoppt. Er hat eine sehr wichtige Aufgabe: er muss uns
sagen, wer als nächster fährt, von wem er die Zeitchips kriegt und
wem er der Chip nach der Runde abgeben soll. Er muss also alles im
Blick haben!
16 Uhr 10: ich bin dran. Die Hitze macht mir zu schaffen aber ich bin
sehr froh über meine Zeit: 12'40"
18 Uhr: jetzt sind auch Jan, Wolfgang, Andreas und Marcus gefahren.
Alle Franzosen auch. Wir entscheiden uns dafür, dass wir erstmal so
weiter laufen. Die Kommunikation in der Gruppe funktioniert
hervorragend. Tolle Stimmung zwischen uns!
20 Uhr: Frankreich-Brasilien. Wir haben einen Fernseher in der Box und
die Fußballfans verfolgen das Spiel. Ich bin gerade auf der Strecke,
als Frankreich das Tor schießt. Ich höre das Jubeln der
Franzosen... Als ich dann an der Box ankomme ist das Spiel fast zu
Ende und ich kriege noch mit, wie alle den Countdown mitfeiern.
3-2-1-0: gewonnen. Frankreich im 1/2 Finale: wer hätte das gedacht?
Aber auf der Bugatti Strecke geht es weiter. Leider leidet Marcus
unter Bauch- und Rückenschmerzen und muss mehrmals vom Arzt
behandelt werden. Er will aber weiter fahren
22 Uhr: wir entschließen uns, 2 "Untermannschaften" a` jeweils 5
Läufer zu machen. Die erste 5 fahren von 22 bis 3 Uhr und die
nächste 5 von 3 bis 8 Uhr. Ich fahre also mit Eric, Olivier,
Pierre-Yves und Vincent weiter. Marcus, Jan, Wolfgang, Andreas und
Manu gehen schlafen. Wir fahren jetzt alle Minimum 2 Runden. Die
Müdigkeit ist da! Ich habe auch Blasen am Fußgelenk, die mich sehr
stören. Aber ich mache weiter. Nachts ist die Strecke beleuchtet und
man hört nur das "Lärmen" der Grillen. Das ist ein unglaubliches Gefühl.
Sonntag 2. Juli 2006 2:30 Uhr: ich gehe schlafen und wecke die
Kameraden. Marcus hat solche Rückenschmerzen, dass er aufgeben
muss. Jetzt sind sie nur noch 4, die 5 Stunden fahren müssen. Ich
werde also bereits um 7 Uhr wieder an der Box sein, falls sie
Unterstützung brauchen. Aber die Jungs und das Mädel sind hart und
ich muss erst gegen 8 Uhr (wie geplant) wieder fahren
8 Uhr: wir fahren wie gestern Nachmittag je eine Runde. Mit dem
Unterschied, dass wir nur noch zu 9. sind. Wir sind öfters
dran... Meine erste Runde ist sehr schlecht. Ich bin zu müde, um
richtig Inliner zu fahren... Die 2. Runde ist aber viel besser und
ich bin wieder fit!
12 Uhr: es sind noch 4 Stunden zu fahren (also 4 oder 5 Runden pro
Teilnehmer) und die Hitze ist wieder da. Von der 410. Platzierung um
8 Uhr sind wir wieder auf die 395. gekommen.
15 Uhr: jetzt wird entschieden, wer als letzter über die Zielgerade
laufen darf. Es müssen mindestens 2 Runden gefahren werden, weil
in den letzten 20 Minuten nicht gewechselt werden darf. Olivier
lässt sich überreden... Sonntag 15 Uhr 40: Olivier fährt für die
letzen 2 oder 3 Runden. Wir gehen alle hoch auf die Tribüne und
verfolgen die letzten Minuten von oben.
16 Uhr: wir sind fertig! Wir sehen Olivier am Anfang der Zielgerade...
er fährt rückwärts und winkt uns zu. Wir sind alle sehr berührt.
Tausende Zuschauer bejubeln ihn.
Die 24 Stunden von Le Mans sind zu Ende gegangen!
17 Uhr: wir verabschieden uns von den französischen Kameraden
und verabreden uns für den Osterlauf 2007.
Hier ein letztes Bild der Mannschaft:
18 Uhr: die Zelte werden abgebaut, da wir den Zeltplatz an der Strecke
verlassen müssen
19 Uhr: Ankunft an einem anderen Zeltplatz in
der Nähe von Le Mans. Die Düsseldorfer sind auch hier und von da
aus fahren wir morgen wieder nach Paderborn. Einmal im
Zeltplatz-eigenen Freibad schwimmen gehen und schnell ins Bett!
Das war eine sehr schöne Zeit und ich möchte mich bei allen
Teilnehmern und Sponsoren bedanken, ohne das alles nicht möglich
gewesen wäre. Und das wäre sehr schade gewesen!
Le Mans und Paderborn passen gut zusammen und wir sind als erste
''Städtepartnerschaftsmannschaft`` angekommen ;-)
Bis zum Osterlauf in Paderborn und bis
zum nächsten Jahr in Le Mans!
Sylvain Victor
4. April 2006 22.32 - 30. Juni 2006 19.52
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